Warum das Schutzgebiet jetzt bedroht ist

Der Erfolg des gemeinsamen Schutzgebietsmanagements wäre nicht möglich gewesen, ohne einen kompetenten und engagierten Parkdirektor, der zahlreichen Korruptionsversuchen widerstanden hat.

Im November 2011 wurde eben dieser Parkdirektor ohne fundierte Begründung und unter Verletzung der geltenden Regelungen von seinem Posten entbunden. Trotz massivem Protests des Anrainer wurde interimsweise ein Vertrauter des Ministers ohne jegliche Erfahrungen im Schutzgebietsmanagement eingesetzt.

 

Die Absetzung des Direktors markierte bedauerlicherweise nur den Beginn einer systematischen Zerstörung des gemeinsamen Managementsystems.

 

Einige Beispiele (ausführlich siehe Rubrik "Chronologie"):

  • Entscheidungen über das Schutzgebietsmanagement werden durch die staatliche Parkverwaltung ohne Abstimmung mit den Anrainern getroffen.
  • Fälle der Beihilfe staatlicher Wildhüter zur Wilderei bleiben ungestraft.
  • Die Fischer der Anrainerdörfer werden trotz Zahlung ihrer Abgaben an ihrem Zugangsrecht zu den Naturressourcen gehindert.

Die Folgen sind dramatisch:

  • Die Fälle von Wilderei haben massiv zugenommen.
  • Der Handel mit Wildfleisch und Elfenbein hat sich dramatisch intensiviert.
  • Für die Hetzjagd verletzter Tiere legen Wilderer im Reservat gefährliche Buschfeuer. 
  • Rinderherden nomadischer Viehhalter weiden ungestraft mitten im Park und setzen die Wildtiere durch das Eintragen von Krankheiten dem Risiko von Epedimien aus. 

Aktualisierung Februar 2013: Mit dem Amtsantritt eines neuen Parkdirektors Ende Oktober 2012 und der Wiederautorisierung der Fischerei im Pendjarifluss im Dezember 2012 wurden erste Schritte zur Wiederbelebung des gemeinsamen Schutzgebietsmanagements unternommen. Anlässlich eines Schlichtungsworkshops in Cotonou im Februar 2013 erzielten CENAGREF und AVIGREF einen Konsens hinsichtlich der verschiedenen Aspekte der Petition der Freunde des Pendjari. Das Ergebnis wurde festgehalten in einem Memorandum, das durch den Generaldirektor des CENAGREF und den Präsidenten des Vorstands des Dachverbands der AVIGREF unterzeichnet wurde.

ohne einen kompetenten und enga-gierten Parkdirektor, der zahlreichen Korruptionsversuchen widerstanden hat.
Elfenbein aus Nordbenin zum Verkauf in Cotonou, Boutique Bénin Marina, Juli 2012
Elfenbein aus Nordbenin zum Verkauf in Cotonou, Boutique Bénin Marina, Juli 2012
Wegen seines Elfenbeins getöteter Elefant im Pendjari-Nationalpark (07.04.2012)
Wegen seines Elfenbeins getöteter Elefant im Pendjari-Nationalpark (07.04.2012)